Mouse Jiggler mit
Raspberry Pi Pico-LCD-1.14 Display

Was ist ein Mouse-Jiggler?

In Zeiten von Homeoffice würde mancher Chef gerne ständig wissen, was sein Mitarbeiter gerade macht. Der wiederum ist daran interessiert, dass seine Anwesenheitsanzeige nicht auf gelb oder rot springt, wenn er gerade mal eine (vielleicht längere) Pause einlegt. Das kann der Mouse-Jiggler, in unserem Fall eine virtuelle Maus auf Basis des RPi Pico durch ständige Mausbewegungen verhindern. Offiziell ist natürlich immer nur die Rede davon, dass der Rechner nicht unbeabsichtigt in den Ruhezustand geht.

Das Gerät wird über den USB Anschluss wie eine Maus mit dem Rechner verbunden. Mouse Jiggler, die eine Maus emulieren, melden sich am System als standardisiertes "Human Interface Device" (HID) an, so wie es als Bibliothek von Adafruit für CircuitPython fertig existiert. Alle aktuellen Betriebssysteme haben dafür eingebaute Treiber, man muss also nichts zusätzlich installieren. Weil aber vermeintlich eine zusätzliche Maus angeschlossen ist, können Admins eines fernverwalteten Rechners diese bei aktivierter Geräteerkennung entdecken. Hier geht es ja aber gar nicht ums 'Schummeln' oder gar mehr, sondern um eine interessante technische Umsetzung.

Im beschriebenen Projekt werden die Tasten und der Mini-Joystick des Waveshare Displays LCD-1.14 genutzt, damit der Jiggler aktiviert (A-Button), deaktiviert (B-Button) und zusätzlich der aktuelle Zustand über das Display angezeigt wird. Die Mausbewegungen wurden so langsam gewählt, dass der Nutzer nicht die Kontrolle über die Bedienung verliert. Auch das wäre ja eine, wenn auch sehr gemeine Möglichkeit.

Da mit Hilfe der HID-Bibliothek auch Tastencodes gesendet werden können, habe ich im Projekt eine weitere Funktion vorgesehen. Beispielsweise lässt sich ein Windowsrechner mit der Tastenkombination WINDOWS + L sperren. Diese Tastenkombination wurde im Projekt auf den "Joystick gedrückt" gelegt (im Augenblick nur wenn der Jiggler deaktiviert ist). Sofort ist der Rechner gesperrt und ein unberechtigter Nutzer kann nicht sehen, was gerade bearbeitet wurde bzw. auf den Rechner zugreifen. Da der Mini-Joystick ja noch vier weitere Richtungen registrieren kann, lassen sich auch andere interessante Shortcuts programmieren.

Viel Spass und Erfolg beim Ausprobieren.

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