Projekt : Einrichten eines Ubuntu-Mate Desktops mit Raspberry 4

Im Netz kann man zum Raspberry Pi 4B lesen: "Endlich bekommt der Raspi genügend RAM, schnelle Schnittstellen, mehr Rechenleistung und zwei HDMI-Buchsen - aber nicht alles klappt schon." Das trifft vor allem für die Software zu. Es wird immer noch daran gearbeitet, den Kernel für den neuen ARM-Prozessor entsprechend zu ändern, damit die verfügbaren 4 GB Speicher auch im 64 Bit Modus genutzt werden. So gibt es von Canonical bisher nur ein experimentelles Image 'Ubuntu 19.10 Server' im IoT Bereich. Einen anderen Ansatz, auf der Basis Ubuntu 18.04 Server, stelle ich hier vor. Er basiert auf einem Image von James A. Chambers .

Wenn Sie das fertige Image 'Ubuntu-Server-18.04 mit Mate-Desktop' einfach mal ausprobieren wollen, können Sie es aus dem 'Download-Bereich' oben herunterladen, entpacken, auf eine 16 GB SD-Karte schreiben und los gehts.

Hier die Anleitung zum selber machen:

Ausgegangen wird von einem frisch geliefereten Raspberry Pi 4B, der noch nicht benutzt wurde. (Ansonsten können diese ersten vier Schritte übersprungen werden.) Zuerst installieren wir auf einer SD-Karte Raspbian Buster-lite und führen ein Update aus. Dies ist notwendig, da sich beim Raspberry 4 ein Teil der Firmware in einem EEPROM-Speicher befindet und der Inhalt so auf den neusten Stand gebracht wird.

Da in Raspbian Buster der Kernel schon angepasst wurde, kann so der Teil, der für den Bootvorgang in den EEPROM geschrieben wird, genutzt werden. Der Befehl "rpi-update" darf deshalb auch später nicht mehr ausgeführt werden. Als nächstes brauchen wir das aktuellste Image ubuntu-18.04.3-preinstalled-server-arm64+raspi4.img.xz von James A. Chambers. Seit Anfang November 2019 gibt es Release V17. Das Image finden wir unter Assets, downloaden es und schreiben es auf eine mind. 16 GB große SD-Karte und starten den RPi 4. (Monitor, Tastatur, Maus, LAN vorher anschließen). Beim ersten Login wird Unix-typisch eine Änderung des Passwortes verlangt. Beachte, dass kein deutsches Tastaturlayout eingestellt ist!



Nun erfolgt ein Update. Die Einstellung von (deutschem) Tastaturlayout und Zeitzone geht wie folgt (Vorgehen wie z.B. mit raspi-config in Raspbian bekannt):
Bis zu dieser Stelle haben wir jetzt einen Ubuntu-Server 18.04 am Laufen. Jetzt wollen wir noch den Mate-Desktop installieren. Damit später keine Randbereiche außerhalb des Monitor liegen, ändern wir noch eine Einstellung in der config.txt: In der zweiten Zeile wird die Kommentierung gesetzt (falls nicht vorhanden) und sieht dann so aus: Wir speichern mit STRG + O und schließen den Editor mit STRG + X.
Jetzt wird der Desktop installiert. Dabei werden mehr als 1000 Dateien neu angelegt, was eine gewisse Zeit dauert. Also nicht ungeduldig werden. Ausserdem erfolgt zwischendurch die Rückfrage, ob Einstellungen übernommen werden sollen. Wählen Sie hier die Standardvorgabe (N - No). Ab Release V15 ist auch ein Updater fü die neusten Kernel/Firmware/Modules/Fixes enthalten. Es befindet sich im Ordner /home/Updater.sh und wird wie folgt genutzt: Nach erfolgreichem Abschluss bleibt evtl. noch die Einstellung der Sprache zur systemweiten Anwendung.

Viel Spass und Erfolg beim Ausprobieren.